Ein Zimmermann &
seine Liebe zu Eisen
1836 gründet August Borsig sein Unternehmen und entwickelt sich damit innerhalb weniger Jahrzehnte zu dem größten Lokomotivenhersteller Europas. Das Borsig-Werksgelände in Tegel ist sein Vermächtnis. 1918 feiert das Werk den Bau der 10.000sten Lokomotive. Seitdem hat das Unternehmen viele Veränderungen hinter sich gebracht, was es umso schöner macht, dass der Standort Tegel auch heute noch von Teilen der Borsig GmbH genutzt wird.
Die Arbeit mit Eisen ist Borsigs Leidenschaft. 1823, also mit nur 19 Jahren, macht er sich von seiner Heimatstadt Breslau zu Fuß auf nach Berlin. Ein Stipendium am »Königliches Technisches Institut« wartet auf den vielversprechenden jungen Mann.
Nach nur anderthalb Jahren bricht Borsig die Ausbildung ab und geht ins Berliner Feuerland, das Maschinenbauviertel am Oranienburger Tor. Hier liegt seine Stärke. Hier ist er in seinem Metier und brilliert, sodass er sich schnell als Betriebsleiter für die Neue Berliner Eisengießerei behaupten kann.
1837 erhält er dann die Berechtigung, sich selbständig zu machen. Mit dem ersten großen Auftrag – der Herstellung von über 100.000 Schrauben für die Berlin-Potsdamer Eisenbahn – fängt seine Erfolgsstory an.
Die beginnende Industrialisierung ermöglichte die Massenproduktion – und setzte damit den ersten Baustein für das Borsig-Werksgelände.
Der Borsigturm – das erste Hochhaus Berlins.
Es folgen Räder, Weichen, Kandelaber und die Löwen für die Brücke im Tiergarten. 1842 entwickelt Borsig die Dampfmaschine für das Pumpwerk der Bewässerung des Sanssouci Parks, gefolgt von den Kuppeln der Nicolaikirche in Potsdam und am Stadtschloss Berlin.
Aber nicht nur das – jahrelang repariert Borsig englische und amerikanische Lokomotiven.Diese Einblicke verhelfen ihm dazu, eigene, noch bessere Modelle zu entwickeln. Nach Borsigs Tod 1854 übernimmt sein Sohn Albert die Führung der Firma und feiert vier Jahre später die Auslieferung der 1.000sten Lokomotive. Die 10.000ste Lokomotive verlässt 1918 das Gelände.